Bergisch Gladbach - Pszczyna
Die Partnerstadt
Unsere Partnerstadt Pszczyna im Porträt
Stadtgeschichte
Pszczyna liegt im südlichen Polen in der Region Schlesien. Die Stadtgründung wird für das Jahr 1276 angenommen. Von der Deutschen Ostsiedlung bis ins 15. Jahrhundert war Pszczyna überwiegend von deutscher Bevölkerung bewohnt. Seit dem 16. Jahrhundert wurde die noch dem polnischen Erzbistum Krakau angehörende Grenzstadt zunehmend wieder polonisiert, so dass die polnische Bevölkerung bald die Mehrheit stellte. Im 18. und 19. Jahrhundert kehrte sich diese Entwicklung wieder um und 1910 waren 67 % der Bewohner Deutsche, während die Landbevölkerung der umliegenden Dörfer größtenteils polnischsprachig war. Von 1740 bis 1922 war Pszczyna Kreisstadt des preußischen Landkreises Pleß, wie die Stadt damals hieß. Sie wahrte dabei immer ihren Charakter als Residenzstadt. Nach einer Volksabstimmung in Oberschlesien wurde Pleß im Jahre 1922 an die Republik Polen übergeben. Zwischen 1939 und 1945 kam es kurzzeitig zu einer Wiederangliederung an Preußen.
Von wirtschaftlicher Bedeutung war bis ins 19. Jahrhundert die Tuchmacherei; auch als Zentrum der Karpfenzucht genoss die Stadt einen guten Ruf. Der Bau der Eisenbahnstrecke von Schoppinitz über Nikolai und Pleß nach Dzieditz im Jahre 1868 führte nur in den Nachbarorten eine Industrialisierung herbei. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte auch in Pszczyna eine Industrialisierung ein. Es entstanden Maschinenbaubetriebe und die Einwohnerzahl verdoppelte sich, unter anderem durch Eingemeindungen: Seit 1945 ist z. B. Stara Wieś (Altdorf) ein Stadtteil von Pszczyna. Der 1975 gleichfalls eingemeindete Ort Goczałkowice Zdrój (Bad Gottschalkowitz) erlangte 1992 hingegen seine Selbständigkeit zurück Inklusive der umgebenden Ortschaften leben in Pszczyna heute rund 50.000 Menschen.
Pszczyna und Umgebung
Die Stadt liegt 37 km südlich von Kattowitz, 70 km westlich von Krakau und 28 km westlich von Auschwitz im Tal des Flusses Pszczynka. Die „Perle Oberschlesiens“ genannte Kreisstadt hat 26.000 Einwohner (Stand 2014) und eine Fläche von 174 km². Sie ist eine der ältesten und schönsten Städte der schlesischen Wojewodschaft. Sie ist Hauptzentrum und als Kreuzungsmittelpunkt zweier Autobahnen und der Europastraße 75 Verkehrsknotenpunkt. Die Altstadt mit ihrer mittelalterlichen Anordnung, der schöne Marktplatz und zahlreiche Denkmäler, die von der Architektur des 18. und 19. Jhds. zeugen, verleihen der Partnerstadt einen stimmungsvollen Charakter. Der aus der Weichsel gespeiste Goczalkowicki-Stausee am Südrand der Stadt versorgt ganz Oberschlesien mit Trinkwasser.
2006 ist ein Wisentgehege in Jankowice entstanden. Hier können die Wisente in einem 10 Hektar großen Reservat bewundert werden. Auf dem Gelände befindet sich auch das Zentrum für Umweltbildung „Plesser Wisente“ . Um den Tourismus noch attraktiver zu machen, soll ein nahe gelegener See erschlossen und Golfplätze eröffnet werden. Die Bemühungen der Stadt Pszczyna und privater Investoren zielen darauf ab, den Tourismus zum wesentlichsten Wirtschaftsfaktor der Partnerstadt auszubauen.
Kultur, Sport und Freizeit
Die waldreiche Umgebung – Überreste des Urwaldes – und die Nähe der Beskiden erhöhen die Anziehungskraft der Stadt, die gerne von Touristen besucht wird. Touristische Hauptattraktion ist das Schloss, Residenz der Plesser Fürsten, mit seiner 1,5 km² großen Parkanlage entlang des Flusses Pszczynka, die zu den prächtigsten in Polen zählt. Die gegenwärtige Gestalt der dem englischen Stil zuzurechnenden Parkanlage stammt aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Park untergliedert sich in drei relativ selbstständige Teile: den Schloss-, den Palast- und den Tiergartenteil, wo sich Wisente, Hirsche, Muffeltiere, Damhirsche und Rehe sehen lassen. Musikalisch wird ebenfalls Niveauvolles geboten, so etwa die Telemann-Konzertabende, ein Festival für Barockmusik, das regelmäßig im September/Oktober im Schloss Pless stattfindet. Das
Schloss ist noch zu 80 % mit dem Original-Interieur eingerichtet und beherbergt heute ein Museum. Weitere hübsche Bauwerke sind die neobarocke evangelische Kirche (1905–1907 errichtet), die katholische Allerheiligen-Kirche (Barockkirche von 1754), das Neurenaissance-Rathaus und die Fasanerie, von Carl Gotthard Langhans um 1800 entworfen. Außerdem sehenswert sind der Jüdische Friedhof und das Freilichtmuseum mit Bauernhäusern der Region, Kutschen und Schlitten. Für die weitere Freizeitgestaltung kann zwischen mehreren Fahrradrouten, einem Holzarchitektur-Pfad, Stadion, Sporthalle, Tennisplätzen, Schwimmhallen, Freibad, Segelzentrum und einer Golfspielanlage (9 Löcher) ausgewählt werden.
Verwaltung
Der Stadtrat umfasst 23 Mitglieder, die für vier Jahre gewählt werden und in vier Ausschüssen Kommunalpolitik betreiben: im Haushalts-, Wirtschafts-, Sozial- und Rechnungsprüfungsausschuss. Seit 2002 wählen die Ratsmitglieder den Bürgermeister in direkter Wahl. Dieser ist, wie in Bergisch Gladbach, sowohl Chef der Verwaltung, als auch Repräsentant der Stadt.
Religion
Wie in ganz Polen stellt die katholische Glaubensgemeinschaft auch in Pszczyna mit Abstand die größte religiöse Gruppe dar. In Pszczyna ist die evangelisch-lutherische Gemeinde mit 1500 Mitgliedern vertreten, was für Polen im Verhältnis einen hohen Anteil bedeutet. Weitere Minderheiten stellen die altkatholischen Mariaviten, die Pfingstler, Adventisten, Juden und Muslime dar.
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Pszczyna im Internet
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